„Diagnose Querschnittslähmung“
Ganz intim haben wir die erste Probefahrt gemacht. Tino und ich haben uns eine freie Fläche gesucht, wo wir zum aller ersten mal den Versuch gewagt haben. Voller Vorfreude und etwas Anspannung sind wir die Basics durch gegangen. Klingt vielleicht langweilig, aber ist unglaublich wichtig für die weiteren Schritte um sicher zufahren. Ein unglaubliches Gefühl wieder auf dem Motorrad zu Sitzen und ein Stück vom alten Leben zurück zu gewinnen.
Uns war es nicht nur wichtig das Motorrad umzubauen, sondern auch die Instandsetzung. Nach dem Unfall waren zum Beispiel, um ein paar Teile zu nennen, der Lenker, die Lenkeraufnahmen, Lenkerarmaturen, Bremsscheiben und Heckteil stark beschädigt.
Niemand von uns kannte sich mit der Montage und der Einstellung einer Rekluse Kupplung aus.
Nachdem wir einige Tage das Internet und YouTube Videos durchforstet haben, fragten wir Marcel Michitsch „One Legged Racer“ um wirklich nichts falsch zu machen. Mit seinen nötigen „know how“ und Wissen konnten offene Fragen beantwortet werden. Also gingen wir ans Werk …
Das Fahrwerk ( Gabel/ Stoßdämpfer), was sichtlich beschädigt war ausgebaut und zu Motorradsport Schadenberg gebracht. Durch den kompetenten Service und den reibungslosen Ablauf, hatten wir eine Woche später das Fahrwerk zurück. Wir haben uns erst einmal nur auf den Fahrwerkservice mit Original Setting konzentriert. Weil eine Abstimmung des Fahrwerkes ohne vorige Testfahrt zu übereilt wäre.
Wenn auch Ihr ein Servicepartner sucht für Motorradfahrwerke in Magdeburg, dann empfehle ich euch Motorradsport Schadenberg.
Mit der neuen Batterie/ Schalthebel gingen wir hoch motiviert und mit mehr Erfahrung/ Wissen an die Sache heran. Die richtige Position des Schaltzylinders ist entscheidend. Mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl klappte die Montage gut. Die Gänge ließen sich nun hervorragend einlegen, sodass einer kleinen Probefahrt nichts im Wege stand.
Nachdem wir uns den Kopf zerbrochen haben und es nicht verstanden haben warum es nicht ausreichend funktioniert, habe ich den Kontakt zu Robert Friedrich ( Querschnittsgelähmt & Leidenschaftlicher Motorradfahrer) gesucht. Mit seiner Erfahrung und das nötige Know How, gab er uns die nötigen Tipps: „entweder ist es die Batterie oder er braucht mehr Hebelwirkung, also weiter vorne anschrauben wie bei mir am Schalthebel.“
Also eine Neue Batterie mit mehr Power bestellt und ein weiterer Schalthebel musste dran glauben. Bitte Warten, hieß es erneut…
Hier haben wir geschaut ob die Schweißpunkte für die Halterung der Gurte an der Richtigen stelle sind, sowie auch bei der Stiefelhalterung der Richtigen Winkel passt. Dazu bin ich in meine SIDI geschlüpft und habe platz genommen auf dem Motorrad. Nachdem wir alles begutachtet haben ging der eignen Konzipierte Rahmen zur Lackierung.
Anbau und testen des elektromagnetischen Schaltsystem der Firma Költgen GmbH, hat gleich mal gut funktioniert. Nach weiteren Tests mussten wir mit erschrecken feststellen, dass der Schaltzylinder nur noch einmal runter und hoch geschaltet hat, danach war sense. Die Köpfe rauchten, warum, wieso, was ist passiert…? Fragen über Fragen und keine Antwort.
Nachdem wir mit der Stiefelhalterung zufrieden sind und uns für Flugzeuggurte ( bietet genügend Sicherheit und schnelles lösen des Gurtes) zur Fixierung der Beine und des Beckens entschieden haben, waren wir erneut zu besuch bei der „Ampfurther Schmiede“ zum schweißen mit Steffen Brauer und Steffen Wiche. Tino hatte gute Vorarbeit geleistet mit den Kettengliedern, die als Halterung der Gurte dienen. Somit hatten es die Männer leicht.
Nach der „Stahllette“ und die Idee der Inklusion im Enduro Sport, anderen Menschen das Motorrad zugänglich zumachen, hat sich Steffen Wiche eine andere Version der Stiefelhalterung überlegt.
Der Schlitten…
